Die Kunst des Loslassens (Wie wir das ins Leben ziehen, was zu uns gehört)

Für viele Menschen ist "Loslassen" gleichbedeutend mit "Verlust". Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Um das ins Leben zu ziehen, was jetzt zu uns gehört, müssen wir lernen, Altes, Vergangenes loszulassen, um für das Neue Platz zu machen. Leben bedeutet Veränderung. Das ist ein kosmisches Gesetz. Aber weil wir Menschen oft Angst vor Veränderung haben (man weiß ja nie, was einen erwartet), halten wir oft an etwas fest, was schon längst nicht mehr zu uns gehört und uns nur unglücklich macht. Das betrifft Freundschaften, den Job, die Wohnsituation, längst vergangene Beziehungen, die einstige Jugend und Schönheit oder veraltete Glaubenssätze usw..

Letztendlich blockieren wir damit aber den Fluss des Lebens. Und treiben einen Keil zwischen uns und jenen Fluss, der uns zu neuen Ufern spülen will.

"Loslassen kostet weniger Kraft als Festhalten, dennoch ist es schwerer"


Kaum etwas ist schwieriger, als Loszulassen. Wir sprechen daher auch von der "Kunst" des Loslassens. Aber warum ist das so?
Unser Ego verabscheut Veränderung, das Heraustreten aus der bekannten Situation, mit der wir uns häufig über Jahre hinweg arrangiert haben. So kommt es, dass wir in Umständen, von denen wir wissen, dass es ratsam wäre, sie zu verlassen, ausharren - weil wir uns dort wenigstens auskennen. Unser Verstand ist manchmal wie ein Hund, der sich an seinem Knochen festbeißt. Alles scheint besser zu sein als das Neue, Unbekannte. Leider endet das oft in einer Negativspirale, die Verstrickungen im Leben schafft, denen wir in den Tiefen unserer Seele eigentlich längst entwachsen sind.

Loslassen heißt, dem Leben zu vertrauen


Jedes Ereignis in unserem Leben hat seinen Sinn, nichts geschieht zufällig (Warum es keine Zufälle gibt). Die Kunst des Loslassens besteht darin, die Lektion, die sich aus einem Ereignis ergibt, zu lernen, und dann die Dinge so zu belassen, wie sie sind. Achtung: Es geht nicht darum, zu vergessen oder zu verdrängen. Loslassen bedeutet vielmehr, eine Person oder Situation so sein zu lassen, wie sie ist, den Umstand bedingungslos zu akzeptieren und das Vergangene als notwendige Lektion für die Reifung des eigenen geistigen Zustandes zu betrachten.

An je weniger Dingen wir krampfhaft festhalten und dem Fluss des Lebens vertrauensvoll seinen Lauf lassen, desto freier, glücklicher und offener werden wir und desto mehr Menschen und Ereignisse ziehen wir in unser Leben, die unserem seelischen Zustand entsprechen (Das Gesetz der Anziehung). Das kann natürlich auch bedeuten, dass ein Mensch, an dem wir mal sehr gehangen haben, irgendwann doch wieder in unser Leben tritt - wenn diese Person für uns und unsere persönliche Weiterentwicklung bestimmt ist (und wir für ihre). Oder es kommt eben jemand Anderes. Beim Loslassen geht es darum, einer gedanklichen Situation, aus der man aktuell noch sehr viel Leid bezieht, ihren Frieden zu schenken, keine Aufmerksamkeit mehr darauf zu richten, keinen Einfluss mehr darauf zu nehmen und so Veränderungen zuzulassen. Veränderungen sind wichtig für das eigene Gedeihen. Wer nicht loslassen kann und tagtäglich immer wieder in den gleichen gedanklichen Mustern gefangen ist, erfährt einen permanenten Stillstand, der wiederum einen negativen Einfluss auf die eigene physische und psychische Konstitution hat. Stillstand und Starrheit sind kontraproduktiv; sie blockieren unsere geistigen Fähigkeiten und verhindern die Entfaltung unserer Seele (Die Unendlichkeit der Seele). Die Kunst des Loslassens ist eine sehr schwierige Kunst. Doch wenn man es schafft, diese Kunst zu beherrschen, dann eröffnen sich einem Wege, die man zuvor in seinen kühnsten Träumen nicht erahnt hätte.

Ich wünsche Euch, dass Ihr im kommenden Jahr alles loslassen könnt, was Euch blockiert, um Raum zu schaffen für das, was jetzt oder schon längst zu Euch gehört. Vertraut dem Leben und beobachtet, wie sich alles zu Eurem höchsten Wohle fügt, wenn Ihr gehen lasst, was gehen soll.

"Du musst die Hände öffnen, 
um Wasser schöpfen zu können." 



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