Warum wir einen Körper haben, aber nicht unser Körper sind


Es ist das Verlangen von Alles Das Ist, sich in seiner eigenen Erfahrung kennen zu lernen. 
Das ist der Grund für alles Leben.
Neale Donald Walsch

Wäre die Welt eine Bühne, dann wären wir alle Schauspieler in einem Stück, in dem wir die "Rolle unseres Lebens" spielen. Zum Stück gehört, dass sich alle Beteiligten über gewisse Grundvoraussetzungen einig sind, die den Rahmen bilden, innerhalb dessen das Stück stattfinden kann. Grundvoraussetzungen sind beispielsweise, dass die Zeit eine Reihe von aufeinanderfolgenden Augenblicken ist, dass eine objektive Welt unabhängig von der eigenen Wahrnehmung existiert, dass die Schauspieler an ihren physischen Körper gebunden sind und dass ihnen durch Raum und Zeit Grenzen gesteckt sind.
Hinzu kommt die Idee, dass den Akteuren jede Wahrnehmung durch die körperlichen Sinne zukommt, also, dass alle Informationen von außen stammen, nicht von innen. Jeder Teilnehmer muss sich daher auf die Handlung des Stückes mit aller Intensität konzentrieren.
Während der Aufführung muss jeder Akteur aus sich selbst heraus zu der Einsicht gelangen, welcher Art das Stück ist, das aufgeführt wird, und welche Rolle er darin spielt. Den "Sinn" definiert er also ganz allein für sich. Dafür besitzt er wie alle anderen die volle Freiheit, ähnlich einem Improvisationstheater.
In jedem Stück - individuell sowie die Gesamtmenge der Beteiligten betreffend - gibt es bestimmte Problemstellungen. Fortschritt kann daran bemessen werden, inwieweit die Probleme gelöst oder nicht gelöst worden sind.
Die Rolle, die jedes Individuum innerhalb des Stückes spielt, ist mit Ende seines "Auftritts" vorbei; die Figur, die der Schauspieler sich für die Dauer seines Aufenthaltes auf der Bühne gewählt hat, streift er nun ab wie ein Kostüm. Was bleibt, sind die Erfahrungen, die er während des Spiels  gesammelt hat, sowie sein unsichtbarer Wesenskern, den er auch im nächsten Stück (in einer weiteren Rolle mit einem neuen Kostüm) wieder einbringt. Wir nennen ihn "Seele".

Die verschiedenen Schauspiele - diese "schöpferischen Zeitstücke" - sind das, was man ein "Inkarnationsleben" nennen kann. Jedes Individuum wählt dabei Zeit und Ort eines jeden Lebens - eines jeden Stückes - selbst aus. Neue Inkarnation - neues Stück.

In etwa so kann man sich ein Erdenleben vorstellen: Ein großes Spiel, an dem wir alle für jeweils einen gewissen Zeitabschnitt teilnehmen.
Aber: Warum das alles?

Gott und Leben sind ein und dasselbe

Wir können das Wort Gott an dieser Stelle auch durch Universum, Urquelle, Schöpferkraft, Alles, was ist oder ähnliches ersetzen. Wie man es nennt, ist völlig egal. Allerdings ist das, was wir damit bezeichnen, immer vollkommen. Es umfasst das gesamte Universum, es ist Alles, was ist (ich verwende hier mal den einen, mal den anderen Begriff). Es gibt nichts Anderes außerhalb davon.
Wenn aber etwas vollkommen, eine perfekte Einheit ist, dann kann es sich selbst nicht erkennen. Es kann sich ja von außen nicht betrachten. Es gibt es ja kein "Außen". Es kennt alles, es weiß alles, was es zu wissen gibt - nur kann es nicht erfahren, was es weiß und was es ist. 
Um also nicht nur zu sein, sondern sein Sein auch erfahren zu können, muss es etwas geben, das dieses Sein auch erfahrbar macht. Zu diesem Zweck hat sich Alles, was ist in viele verschiedene kleine Teile aufgespalten, die erleben, wie es sich anfühlt, Alles, was ist zu sein. Und diese kleinen Teile, das sind wir.
Durch uns Menschen, die Natur, durch all unsere Schöpfungen kann sich Alles, was ist selbst kennenlernen.
Das Universum existiert also nicht außerhalb von uns. Wir sind das Universum. Wäre das Universum ein Apfel, befänden wir uns nicht außerhalb dieses Apfels, sondern mitten darin. Wir sind Teil des Apfels und bewegen uns mit Hilfe unseres physischen Körpers durch ihn hindurch. Wir können gar nicht woanders als im Apfel-Universum sein, es gibt ja nichts Anderes. Es ist Alles, was ist. Jeder einzelne von uns ist somit ein individueller Ausdruck der göttlichen Idee.

Der Körper vergeht, die Seele stirbt nie

Bevor wir durch das, was wir "Geburt" nennen, in eine körperliche Erfahrung eintauchen, sind wir
Eins mit dem Universum (mit Gott, Alles, was ist, der Schöpferquelle...). Mit der Inkarnation (Carne = Fleisch) kehren wir ein ins Physische, in die Körperlichkeit, um uns eine eigene "Erfahrungswelt" erwerben zu können. Unsere Sinne wie Riechen, Schmecken, Hören, Sehen dienen uns dazu, diese Welt erfahrbar zu machen. Alle Erfahrungswelten sind miteinander verknüpft und zusammen ergeben sie einen Ausdruck von Alles, was ist.

Wie es sich zum Ausdruck bringt, wie es sich selbst definiert, ist ganz allein unsere Sache. Es ist unsere persönliche Entscheidung, die wir  jeden Tag aufs Neue treffen. Jeder Akt ist ein Akt der Selbstdefinition. Die Möglichkeiten zu schöpfen und dem allumfassenden Bewusstsein Ausdruck zu verleihen, sind dabei unendlich, denn Alles, was ist hat kein Ende. "Fehler" gibt es in dieser Hinsicht nicht, nur das, wofür wir uns entscheiden, denn alles, was denkbar ist, kann auch erschaffen werden. Aber: Wir haben die Wahl.

Diesen Prozess vollziehen wir auf individueller sowie auf kollektiver Ebene. Das heißt: Alle Seelen sind in jedem Augenblick dabei zu interagieren und gemeinsam zu erschaffen. Wir gemeinsam sind Ausdruck eines alles durchströmenden Bewusstsein, das sich in jeder Sekunde durch uns selbst erfährt. Wir sind Schöpfung und Schöpfer zugleich.

Am Ende eines jeden Lebens lassen wir unsere Körperhülle, die uns dafür diente, die Schöpfung erleben zu können, zurück und werden wieder Eins mit Gott - um dann erneut zu inkarnieren, um neue Erfahrungen zu machen, Neues zu kreieren und der Schöpfung somit neuen Ausdruck zu verleihen. Und auch, wenn es  schwer fällt zu glauben: Wir machen das alles absolut freiwillig. Wir haben es nur vergessen. Selbst wenn uns das Erdenleben oft mühsam erscheint: Eine Seele unterscheidet nicht zwischen "gut" oder "schlecht". Jede Erfahrung, egal, wie sie aussieht, ist wertvoller Teil des Wachstumsprozesses.
Als Element des Universums, als Ausdruck von Alles, was ist, als Inkarnation der göttlichen Idee ist es sogar unser Verlangen, unser größter Wunsch, uns selbst immer wieder neuen Ausdruck zu verleihen, Erfahrungen zu sammeln, daran zu wachsen, Neues zum Entstehen zu bringen, das Universum abzubilden. Dieser Prozess ist unendlich. 

Wir sind nicht unser Körper. Unser Körper dient uns lediglich dazu, uns durch die Schöpfung bewegen zu können. Die Anbindung an Gott, das Universum, an Alles was ist, also an das, woher wir kommen, verlieren wir dabei nie. Wir können es gar nicht verlieren, denn es bildet die Essenz allen Seins. Wir sind wie die Wellen im Ozean, die für eine kurze Zeit (ein Erdenleben) aus der Wasseroberfläche hervortreten, um dann wieder Eins zu werden mit dem Meer. Wir sind und bleiben ein Teil der Einheit bis in alle Ewigkeit.

Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt und zu dieser Zeit. 
Unsere Seelen sind nur auf der Durchreise. 
Unsere Aufgabe hier ist es, zu beobachten, zu lernen, zu wachsen, zu lieben und dann wieder nach Hause zu gehen. 
(Weisheit der Aborigines)  

(Quellen: Jane Roberts: Gespräche mit Seth
Neale Donald Walsch: Zuhause in Gott) 
  karmapop-Links zu Thema:

Die Unendlichkeit der Seele: Warum wir unsterblich sind
Alles, was ist (und wer wir sind)
Die Seele: Was ist das?


Foto: Pixabay

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