Was ist Esoterik (und was ist es nicht)?



Räucherstäbchen, Engelfiguren, Duftlampen, Heilsteine, Pendel und natürlich Tarotkarten - all diese Dinge gelten als "esoterisch" und wer an so etwas "glaubt" und auch noch Geld dafür ausgibt, gilt bei vielen Menschen als völlig realtitätsfremd oder zumindest als ziemlich verzweifelt.
Die Esoterik hat keinen guten Ruf. Aber: Was genau ist Esoterik denn eigentlich?

Esoterik wird in der Regel auf die Verwendung bestimmter Utensilien wie beispielsweise Tarotkarten reduziert. Sowohl Kritiker als auch Esoteriker selbst beklagen bereits einen „Supermarkt der Spiritualität", in dem verschiedene, teils widersprüchliche Traditionen, die über Jahrhunderte in unterschiedlichen Kulturen der Welt entstanden sind, vermischt und verfälscht werden zugunsten verschiedener Produkte und Trends. Dieser Umgang sei oberflächlich, reduziere Spiritualität auf Klischees und beraube sie ihres eigentlichen Sinnes, heißt es.

Tatsächlich haben viele Menschen ein falsches Bild von der Esoterik, weil sie deren ursprüngliche Philosophie nicht kennen. Viel hängt nämlich davon ab, warum und wie man esoterische Lebenshilfe anwendet.

Was ist Esoterik?

In der ursprünglichen Bedeutung des Begriffes Esoterik (von altgriechisch esōterikós = innerlich, dem inneren Bereich zugehörig) handelt es sich um eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten, "inneren" Personenkreis zugänglich ist. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg oder auf ein höheres, "absolutes" Wissen.
Früher gab man esoterisches Wissen nur an reife, ausgewählte Personen weiter. Sie widmeten einen großen Teil ihres Lebens ihrer Berufung, brauchten dafür viel Ausdauer und mussten Prüfungen bestehen.

Gegenüber einem Wissenschaftsbegriff, der nur diejenige Wirklichkeit anerkennt, die objektiv messbar ist, beruht das esoterische Wissenschaftsverständnis auf der Überzeugung, dass Wissen jenseits der gewohnten materiellen Grenzen auf Erfahrung, Intuition und Medialität beruhen kann. Die Quellen dieser Erfahrung sind die Sinnesorgane des Menschen selbst. Menschen, die "mehr" wahrnehmen als andere, tun dies also nicht "außersinnlich".

In der Esoterik gilt die Grundannahme, dass wir das Wissen über die Grundkräfte der Schöpfung nur durch (Selbst-) Erfahrung erlangen können. Dieses Wissen  ist stets verfügbar und kann von uns Menschen abgerufen werden. Der Mensch in seiner Rolle als Schöpfer ist dabei das Erkenntnis gewinnende "Messgerät". Sobald er bereit ist, sein Resonanzfeld zu verändern, verändert sich auch seine Wahrnehmung - und damit wächst wiederum der Erkenntnisgewinn. Der Zugang zum Wissen und die Schlüssel zu seiner Anwendung sind also unmittelbar an das erkennende Subjekt gebunden. Menschen, die Zugriff auf dieses Wissen haben, verändern im ersten Schritt sich selbst, ihr Selbst-Bewusstsein und ihr Bewusstsein vom Prozess der Schöpfung.

Nicht alles, was als „esoterisch“ gilt, ist automatisch „weltfremd" oder "abgehoben". In Wahrheit können sogar die traditionellen Esoterik-Disziplinen wie Astrologie wenig esoterisch sein, wenn man sie nicht konstruktiv verwendet. Auch Utensilien wie Pendel oder Heilsteine haben für sich allein genommen nur sehr wenig mit echter Esoterik zu tun; wer sich mit ihnen beschäftigt, muss noch lange kein Esoteriker sein - es kommt auf den Umgang damit an. Die eigentliche Bedeutung der Esoterik liegt in einem bewussten Leben - und dieser Lebensstil hängt am Ende nicht von Artikeln wie einem Pendel ab. Aber sie können als Hilfsmittel dienen auf dem Weg zur Erkenntnis.

"Echte" Esoteriker setzen also auf geistig-seelische Entwicklung und Selbsterkenntnis. Sie kennen die universellen Gesetze und leben danach. Sie streben nach innerer Freiheit und führen ein bewusstes Leben. Ein Esoteriker begreift alle Ereignisse im Leben als Chance für seine innere Entwicklung. Durch die bewusste Anwendung der Kosmischen Gesetze wie beispielsweise dem Resonanzgesetz, versteht er die tiefere Bedeutung der Ereignisse und macht sie sich zunutze. Umgekehrt dient seine innere Entwicklung dazu, ein bewusstes, erfüllteres Leben „im Außen“ zu führen.

Ein „innerer Weg“ heißt heißt also keineswegs, das reale Leben gering zu schätzen. Im Gegenteil - es bietet wertvolle Hinweise auf Fragen der Weiterentwicklung: Was hat ein bestimmter Mensch oder ein bestimmtes Ereignis mit mir zu tun und inwiefern hält mir das Leben dadurch einen Spiegel vor? Warum ziehe ich immer wieder ähnliche Menschen an und erlebe ähnliche Vorfälle? Was bedeutet ein bestimmter Traum? usw.

Die gewonnene Erkenntnis fordert dazu auf, diese umzusetzen, um neue Erfahrungen zu sammeln. Wissen allein genügt nicht. Wahre Esoteriker leben durchaus praktisch und realitätsnah. Sie haben keine Angst vor Veränderungen, sondern sehen sie sogar als notwendig an. Es ist der Weg zu innerer Freiheit und Ganzheitlichkeit.


Quellen:
http://www.der-weg-nach-hause.de/was-ist-esoterik#esoterik
Hartung/Stallkamp: Neue Geomantie: Heilung des Menschen und der Erde 


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Fotos: Pixabay

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